Meine zurzeit wichtigste Aufgabe im Weinberg ist das Biegen der Reben. Nachdem die übrigen Ruten nach dem Rebschnitt von allen Bollhaken befreit wurden, mit denen sich die Reben an der Drahtanlage festhalten, und das feuchte Wetter im Frühjahr die Ruten geschmeidig und biegsam macht, können diese in entgegengesetzter Richtung in die Drahtanlage gebogen werden. Da die Ruten sich nahezu einem 90° Knick unterziehen müssen, ist bei dieser Tätigkeit höchsten Feingefühl für die Ruten gefragt, damit diese nicht abbrechen. Wichtig ist, dass das Biegen noch vor den warmen Frühlingstagen stattfindet, da sonst die Gefahr besteht, dass die Reben schon Junge verletzliche Triebe austreiben, welche beim Biegen höchstwahrscheinlich beschädigt werden würden.